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Podium 25.9.2024: Woke oder Wahnsinn? Die Kultur in der Krise

Im Moralgefängnis

Wieso enden unsere Meinungsverschiedenheiten in bitteren Fehden, die uns entzweien? Warum können wir nicht mehr gesittet streiten? Woher rührt das peinliche Schweigen in Familien, unter Freunden und Kollegen, sobald es um Politik geht? Ob Coronakrise, Zuwanderung oder Ukrainekrieg: Dass die Gesellschaft wahlweise "polarisiert" oder "gespalten" sei und das Diskussionsklima "vergiftet", hören wir seit Jahren. Doch bisher fehlte eine überzeugende Erklärung dieser verbreiteten Überzeugungen, die nicht einfach solche Floskeln wiederholt. Der Philosoph Michael Andrick zeigt, dass unser Diskurs-Elend aus einer Verhaltensweise entsteht, die wir alle beherrschen: Spaltung ist eine Infektion der Kommunikationswege mit dem Virus der Moralisierung. Dieses Buch klärt auf, wie wir uns derart voneinander entfremden konnten, wohin dies die Gesellschaft führt - und wie neue Verständigung gelingen kann.

Der entmündigte Leser

Literatur muss frei sein, wild, darf böse sein und muss auch weh tun können, sonst verliert sie ihren Reiz, sagt Melanie Möller. Sie muss ein Freiraum bleiben für ungeschützte Gedanken und scharfe Worte. Dafür liefert die Autorin einen wilden Ritt durch mehrere Jahrhunderte Literaturgeschichte im Kampf für die Freiheit des Worts.   >schwieriger< Vokabeln: Ein Verhängnis!, sagt Melanie Möller und warnt davor, den Leser zu unterschätzen. In Sachen Kunst darf es keine Abstriche geben. Wer verwässert, entmündigt den Leser - und der ist schlauer, als man denkt.   »Was fehlt, ist ein leidenschaftlicher Kampf für die Autonomie der Literatur, der diese schützt wie eine bedrohte Minderheit - und zwar kompromisslos«. 

Triggerpunkte

»Soziale Konflikte sind nie einfach nur da, sie werden auch gesellschaftlich hergestellt: entfacht, angeheizt, getriggert.« Von einer »Spaltung der Gesellschaft« ist immer häufiger die Rede. Auch in der Alltagswahrnehmung vieler Menschen stehen sich zunehmend unversöhnliche Lager gegenüber. So plausibel sie klingen mögen, werfen entsprechende Diagnosen doch Fragen auf.

Nicht zuletzt weil man eine Spaltung auch herbeireden kann, tut mehr Klarheit not. Die Autoren kartieren aufwendig die Einstellungen in vier Arenen der Ungleichheit: Armut und Reichtum; Migration; Diversität und Gender; Klimaschutz. Bei vielen großen Fragen, so der überraschende Befund, herrscht einigermaßen Konsens. Werden jedoch bestimmte Triggerpunkte berührt, verschärft sich schlagartig die Debatte.


Ist unsere Gesellschaft tatsächlich so tief gespalten, wie es vielfach in öffentlichen Debatten behauptet wird? Dieser Frage geht das Literaturhaus Villa Clementine in der Veranstaltungsreihe „Vor der Zerreißprobe“ nach.

Jeden Mittwochabend im September (4.-25.9.2024) werden sogenannte Triggerpunkte - wie etwa die Klimakrise oder Zuwanderung - aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert.

Dafür wurde ein neues Format erarbeitet: Neben der Podiumsdiskussion werden Kurz-Lesungen zu hören sein, denn auf den Podien treffen Autorinnen und Autoren der Belletristik mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien aufeinander.

Zu den Büchern kommen Sie hier.

Veranstaltungsankündigung /  Vorverkaufsinformation folgt.

Lesung mit Melanie Raabe am 23. Oktober 2024

Melanie Raabe liest aus „Der längste Schlaf“ am Mittwoch, 23. Oktober 2024 um 19:30 Uhr im Literaturhaus Villa Clementine. (Veranstaltungshinweis /  Vorverkaufsinformation folgt.)

Über Schlaf und Schlaflosigkeit, über Träume und die Geister der Vergangenheit.

Im Leben der jungen Wissenschaftlerin Mara Lux dreht sich fast alles um das Thema Schlaf. Die Wahl-Londonerin ist eine führende Forscherin auf  diesem Gebiet, gleichzeitig leidet sie selbst seit vielen Jahren unter quälender Insomnia. Sie fürchtet ihre Träume, die bisweilen auf  unerklärliche Weise in die Wirklichkeit zu schwappen scheinen. Mara, die nicht nur durch und durch rational ist, sondern die auch gerne alles  unter Kontrolle hat, macht das sehr zu schaffen. 

In Deutschland ist sie fast nie, ihre Eltern sind früh gestorben,  deshalb ist Mara nicht wenig überrascht, als sie eines Tages eine  Nachricht von einem Notar aus Frankfurt erhält: Jemand möchte ihr ein  großes, altes Herrenhaus in der deutschen Provinz vermachen, und zwar  anonym. Mara glaubt an eine Verwechslung - und reist dennoch, neugierig  geworden, in die ihr fremde Kleinstadt, um sich das Ganze anzusehen.  Erstaunt muss sie feststellen, dass sie durch ihre Träume mit diesem Ort auf seltsame Weise verbunden ist.  

Das Buch können Sie ab dem 18. September hier erwerben.

Lesungen außer Haus

Wir bieten neben unserem Einschließen & Genießen keine Veranstaltungen in unserem Buch-Café Nero39 an. Dennoch finden Sie uns mit feiner Buchauswahl bei Lesungen anderer Veranstalter.